Dragon’s Hall Wiesbaden
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Boxen – der klassischste Kampf „Mann gegen Mann“
Die Kunst, mit den Fäusten zu kämpfen, ist Jahrtausende alt.
Im Laufe der Geschichte wurde das Boxen abwechselnd als nützlicher Kampfsport zur
Erziehung der Jugend gelobt, aber auch als gewalttätiges Spektakel verpönt und zeitweise
sogar verboten. In heutigen Zeiten verdienen erfolgreiche Profiboxer Millionen bei
Titelkämpfen, sie sind berühmt-berüchtigt, gefeierte (Maul-)Helden, clevere Vermarkter
eines ungebrochenen Mythos – das Faust-Geschäft boomt.
Worin genau die Faszination der klassischsten Art, Mann gegen Mann zu kämpfen, besteht,
ist schwer zu sagen. Fest steht jedoch, daß es wohl keinem anderen Kampfsport so mühelos
gelingt, die unterschiedlichsten Typen – Intellektuelle ebenso wie Filmsternchen, Spieler,
jugendliche Fans und Herren der Halbwelt - am Ring zu vereinen und in den Bann zu
schlagen.
Taktik und Treffer – Kraft und k.o.‘s
Kunst und Ziel des sportlichen Faustzweikampfes ist es, durch überlegene Technik einen
Punktsieg zu erringen oder den Gegner durch Faustschläge kampfunfähig (k.o., also
knock-out, nach 10 Sekunden) zu machen.
Dabei bestehen die wichtigsten Boxtechniken aus linker und rechter Geraden, dem Haken,
dem Aufwärtshaken, Cross und Doublette. Gültige Treffer sind mit dem Teil des Hand-
schuhs auszuführen, der den Knöcheln der Faust entspricht. Im Kampf versucht der Boxer,
die k.o.-Punkte (wie Kinnwinkel und -spitze, Schläfen, Halsseite, Herz, Solar-Plexus, Leber
und Magen) seines Gegners oberhalb des Gürtels mit der geballten Faust von vorn oder
seitlich zu treffen.
Je nach Entfernung zum Gegner unterscheidet man drei Kampfformen: Distanzkampf
(auf Reichweite); Halbdistanzkampf (innerhalb der Reichweite werden Haken geschlagen);
Nahkampf (Mann an Mann).
Um eine Vergleichbarkeit und ungefähre Chancengleichheit bei Wettkämpfen zu
gewährleisten, wurden unterschiedliche Gewichts-, Alters- und Leistungsklassen eingeführt.
Dennoch ist es für jeden Boxer lebenswichtig, neben den berühmten „Nehmerqualitäten“
auch Techniken zu entwickeln, die den gegnerischen Schlägen die Wirkung nehmen sollen.
Das geschieht durch Decken, Ablenken, Ausweichen, Abfangen, Abducken oder Pendeln.
Dementsprechend komplex ist auch das Boxtraining angelegt: Trainiert werden sowohl
Kondition und Ausdauer (bei maximal 15 Runden mit jeweils 3 Ringminuten absolut
unerläßlich!) als auch Technik, Schlagkraft und Sparring. Die klassischen Hilfsmittel sind
dabei Sprungseil, Sandsack, Maisbirne, Doppelendball, Punktball, Wand- und Handpolster.
Boxhandschuhe (mit einer Polsterung bis zu 12 Unzen), Zahn- und Tiefschutz, strenge
Kampfregeln, ein mit Seilen und gepolstertem Boden versehener Ring und ärztliche
Betreuung während der Wettkämpfe dienen der Sicherheit der Sportler.
Gleichwohl kann die durch Training erworbene Schlagkraft des Boxers unter ungünstigen
Umständen auch im Wettkampf zu schweren Unfällen oder Dauerschäden führen – der Wert
des Boxsports als Selbstverteidigungskunst allerdings ist bis heute voll erhalten.
Ein Sport mit Geschichte
Will man zu den Wurzeln des Boxens vorstoßen, muß man weit in die Geschichte
zurückblicken:
In den Ruinen eines etwa 7000 Jahre alten sumerischen Tempels fand man die Darstellung
boxender Männer. 5000 Jahre alte Steinrelief-Funde aus Ägypten legen die Vermutung nahe,
daß der Faustkampf bereits von dieser Hochkultur ausgeübt wurde, zumindest aber bekannt
war. Auch in einer anderen Hochkultur, der griechischen, hatte das Boxen schon früh einen
Platz. Davon zeugen immerhin die Sagen des klassischen Altertums, die „Ilias“, in denen
Homer einen Boxkampf beschreibt.
Erste richtige Wettkampfboxer waren griechische Aristokraten seit den 23. Olympischen
Spielen 668 v.Chr.; bei den 41. Olympischen Spielen 616 v. Chr. konnten bereits jugendliche
Boxer teilnehmen und Ruhm erlangen. Boxen war neben Ringen und weiteren Techniken seit
650 v. Chr. Bestandteil des antiken Wettkampfs Pankration (Allkampf), bei dem auch am
Boden gekämpft wurde.
Helme und Ohrenschützer sowie Hand-und Armbandagen aus ungegerbter Ochsenhaut
schützten griechiche Boxer. Entartungen traten erst später auf, als die Riemen durch
metallische Erhöhungen verstärkt wurden, wodurch sich die Kämpfer zum Teil schwer
verletzten.
Von den Trainingsmethoden der antiken Boxer und Pankrateasten ist überliefert, daß sie sich
durch Huckepacktragen und Stoßen schwerer Steine in Form hielten; ein mit Fruchtkernen
gefüllten „Punching-Ball“ diente dem Treffertraining, selbst im „Schattenboxen“ übte man
sich damals schon.
Das moderne Boxen entwickelte sich im 17 Jahrhundert in England. Der Fechtlehrer
James Figg gilt als Begründer und erster öffentlicher Lehrer der manly art of self defence, bei der
sich Einflüsse aus Taktik und Technik des Fechtens mit dem volkstümlichen Faustkampf
vereinten. Figg, der „Father of Boxing“ wurde 1719 erster offizieller britischer Champion und
behielt den Titel bis zu seinem Tode.
Um 1740 stellte der Engländer und herausragenste Boxer des Jahrhunderts Jack Brougthon
nach dem Tod eines Kontrahenten feste Regeln für den Kampf ohne Boxhandschuhe auf (z.B.
keine Schläge gegen am Boden liegende Kämpfer).
Die London Prize Ring Rules erweiterten später die „Brougthon Rules“ und verboten Taktiken
wie Kopfstoßen oder Tiefschlagen.
1866 schuf der Marquess of Queensberry mit den Regeln des Boxens mit Handschuhen die
Grundlage des modernen Boxregelwerks.
Mitte des 19 Jahrhunderts wurde eine Trennung zwischen Amateur-und Profiboxen
vollzogen; seit ca. 1867 gibt es in beiden Bereichen offizielle Boxmeisterschaften im Feder-,
Leicht-, Mittel- und Schwergewicht.
1904 wurden zum ersten Mal bei modernen Olympischen Spielen Boxwettbewerbe
ausgetragen.
In Deutschland allerdings erfuhr das Boxen erst nach dem ersten Weltkrieg einen großen
Aufschwung (öffentliche Kämpfe waren bis 1918 verboten). Der 1912 in Hamburg gegründete
Deutsche Box-Verband gilt als wichtiger Vorläufer des organisierten Boxsports in
Deutschland. Der wirkliche Siegeszug des Boxens begann hier strenggenommen aber erst mit
den Deutschen Meisterschaften 1920.
Seitdem lockt das Boxen auch in Deutschland ein großes Publikum an, und das Geschäft der
Funktionäre, Präsidenten, Manager, Promoter und Trainer rund um die Kämpfer wächst
stetig.
Manager Boxen entwickelte sich aus der Notwendigkeit der Umstände, viele Sportler
können es sich heute nicht leisten mit einem blauen Auge zur Arbeit zu gehen, um aber
trotzdem diesen faszinierenden Sport betreiben zu können, wurden einfach die
Sparringselemente aus dem Trainingsplan entfernt oder auf ein Minimum reduziert, so daß
jeder ohne Angst vor Verletzung das erfrischende Auspowern erleben kann.