Dragon’s Hall Wiesbaden
Adolfsallee 59
65185 Wiesbaden
Tel: 0611 / 333 116
E-Mail: info@dragonshall.de
Kontakt:
Wing Chun - das größte überlieferte Kung Fu Wissen
Wing Chun Kung Fu ist eine alte chinesische Kriegskunst aus der höchsten
Entwicklungsstufe der legendären Shaolinklöster. Durch Verzicht auf spektakuläre und
akrobatische Techniken ist Wing Chun eine realistische und effektive Selbstverteidigung,
die bis ins hohe Alter erlernt werden kann.
Wing Chun wurde vor etwa 450 Jahren entwickelt, als in der Ching-Dynastie das Kloster
Siu Lam niedergebrannt wurde. Lediglich fünf überlebten:
Chi Sim, Ng Mui, Pak Mei, Mui Hin und Fung To Pak.
Die buddhistische Nonne Ng Mui gab das konzentrierte Wissen über die Kriegskünste
der Shaolin weiter an Mädchen Yim Wing Chun, der der Stil seinen Namen verdankt.
Die Grundidee war es, einen Stil zu erschaffen, der die Vorteile und wirkungsvollsten
Techniken aller bekannten Kampfstile besitzt, so daß auch ein körperlich unterlegener
Kämpfer durch ein enormes Wissen von Winkel- und Druckverhältnissen einen Kampf
siegreich beenden kann. Wichtige Prinzipien des Wing Chun sind beispielsweise die
Gleichzeitigkeit von Angriff und Verteidigung, das Ziehen und Schlagen, das Umlenken
der gegnerischen Kraft gegen den Angreifer und das schnelle Überbrücken der Distanz
zum Gegner, um die Bewegungsfreiheit seiner Arme und Beine zu blockieren und zu
kontrollieren. Man unterscheidet zwischen langer, mittlerer und kurzer Distanz.
Das Wing Chun kennt Winkel und Hebel, Schlag-und Tritt-Techniken, Würgegriffe
sowie Waffentechniken.
Ein besonderer Aspekt ist das Chi Sao (“klebende Hände”), eine bemerkenswerte
Trainingstechnik, bei der die Fähigkeit des taktilen Empfindes geschult wird und zugleich
praktisch jede Möglichkeit eines Kampfes simuliert werden kann.
International sind heute viele Namen für chinesische Kampfkunstarten gebräuchlich.
In Europa hat sich der Begriff “Kung Fu” (harte Arbeit) als Oberbegriff etabliert.
In China selbst werden die Kampfkünste “Wushu” genannt und lassen sich in drei
Kategorien einteilen: Gesundheitssysteme (z.B. Thai Chi Chuan), Opern-Systeme
(hier vor allem bekannt der “Löwentanz”) und Kampfsysteme (zum Beispiel Wing Chun).
Kung Fu beinhaltet nicht nur Kampfkunst und Körperertüchtigung, sondern auch
philosophische und medizinische Aspekte. Es dient der Prophylaxe und Heilung von
Krankheiten und zur Stärkung der Psyche. Es versucht, alle Teile des Körpers miteinander
in Harmonie zu bringen und dadurch gesund zu erhalten. Angriff und Verteidigung,
Bewegung und Ruhe, Geschmeidigkeit und Härte wechseln einander ab.
Kung Fu basiert auf Grundgedanken taoistischer Philosophie: sanft handeln, aber in der
Sache hart bleiben (Wasser besiegt den Stein) und durch eigene Anstrengung ein inneres
Gleichgewicht schaffen.
Kung Fu gilt als nationale Tradition in China, doch genießt auch weit über die Grenzen
seines Ursprungslandes hinaus große Popularität.
Die Shaolin-Klöster – Wiege der asisatischen Kampfkünste
Die chinesischen Kampfkünste haben eine mehrere tausend Jahre alte Geschichte.
Doch das berühmte Shaolin-Kloster Siu Lam im Norden Chinas in der Provinz Henan gilt
als eigentliche Wiege der asiatischen Kriegskünste. Diese Tempel-und Klosteranlage wurde
zu Ehren des indischen Mönchs Batuo (Fotuo) im Jahre 495 errichtet – ihren Namen erhielt
sie aufgrund ihrer Lage in einem “kleinen Wald” (was wörtlich übersetzt “Shao Lin” heißt).
Hier soll der Legende nach der indische Mönch Bodhidharma um 520 die Urform
verschiedener Kampfkünste geschaffen und das “Shaolin-Boxen” begründet haben.
Bodhidharma lehrte die Mönche körperliche Übungen zur physischen und psychischen
Kräftigung. Beeinflußt wurde er hierbei sicherlich auch durch Kampfformen der
Kshatriya-Kriegerkaste aus seiner Heimat Indien. Er führte eine neue Form des Buddhismus
(Chan-Buddhismus, in Japan als Zen-Buddhismus bekannt) in China ein und vertrat die
Lehre, daß durch Kampfübungen eine harmonische Entwicklung von Körper und Geist
zu erreichen sei.
Der Überlieferung zufolge sollen diese Kampfkunst-Übungen weiterentwickelt worden
sein zu den fünf ursprünglichen Tierstilen des Shaolin-Kung Fu: Tiger (fu), Schlange (she),
Leopard (pao), Drache (lung) und Kranich (hok). Durch Beobachtungen der Natur und
Tierwelt, durch Meditation und viel Kampferfahrung wurden die Techniken verfeinert
und perfektioniert, und im Laufe der Zeit gesellten sich immer mehr Stile, Kampf-und
Bewegungssysteme zu den ursprünglichen hinzu, darunter etwa der bekannte
Gottesanbeterinnen-Stil (mantis) oder der Affen-Stil (houquam).
Wie Phönix aus der Asche - Eine Legende trotzt jeder Zerstörung
Die Shaolin-Mönche sollen hervorragende Kämpfer gewesen sein, die durch Unterstützung
verschiedener Herrscher nicht nur militärischen, sondern auch politischen und
wirtschaftlichen Einfluß gewannen. Doch während der Ching-Dynastie (ca. 1670) begann
die zunehmende Macht der buddhistischen Mönche und einstigen Beschützer der Regierung
den Kaiser K’angHsi (Kangxi) zu beunruhigen: Aufgestachelt durch seine Berater und
überzeugt von der angeblichen Gefahr der Shaolin-Mönche, veranlaßte er die Zerstörung
des Klosters. Nur wenige Mönche konnten diesem Anschlag entkommen.
Einer der Flüchtlinge war der Kung Fu-Meister Cai Dezhong, dem die Gründung des
Süd-Shaolin-Klosters in der Provinz Fukien nachgesagt wird. Dieses Kloster entwickelte sich
im Laufe der Zeit zu einer Hochburg der Kung Fu-Kämpfer in Süd-China und übte einen
großen Einfluß auf die chinesische Kultur, insbesondere die der Kampfkunst aus.
Viele der heute praktizierten und wegen ihrer hohen Effektivität angesehenen Kampfstile
stehen in direkter oder indirekter Tradition dieses Klosters.
Doch auch dem südlichen Refugium der Shaolin-Mönche war kein langer Frieden vergönnt.
Wenngleich die Daten (wahrscheinlich um 1768) und Berichte über die Zerstörung
auseinandergehen, gilt eines als geschichtlich gesichert: das Kloster wurde ebenso Opfer
der Regierungsgewalten wie einst Siu Lam. Lediglich fünf sollen der Legende nach diesem
Gewaltakt entkommen sein, eine von ihnen war die buddhistische Nonne Ng Mui.
Zwei starke Frauen begründen den Wing Chun-Stil
Auf der Flucht vor der Klosterzerstörung fand sie Zuflucht im fernen Tempel
“Weißer Kranich” an der Grenze der Provinzen Yunnan und Sichuan. Dort übte sie
Meditation und Kampfkunst im traditionellen Shaolin-Stil. Die Legende berichtet,
daß Ng Mui eines Tages einen Kampf zwischen einem Kranich und einer Schlange
beobachtete – es wurde hart gekämpft, und der Kranich erwies sich schließlich als siegreich.
Die wellenförmig kreisenden Bewegungen des Vogels ähneln dem Wechselspiel des
Yin und Yang und ermöglichen es dem Schwächeren, sich einem Angriff zu entziehen
und den Gegner ins Leere laufen zu lassen.
Inspiriert von dieser Kampfbeobachtung vervollkommnete Ng Mui ihre bereits gut
entwickelte Kampfkunstfertigkeit, indem sie die neu entdeckten Techniken und Taktiken
in ihr System integrierte.
Ihr fundiertes und kampferprobtes Wissen gab sie an ihre einzige Schülerin, das Mädchen
Yim Wing Chun (“Schöner Frühling”), weiter. Ng Mui unterwies sie in der Kunst des
Kämpfens, um das Mädchen vor einem Verbrecher zu bewahren, der sie zur Heirat zwingen
wollte. Schon nach kurzer Zeit beherrschte Yim Wing Chun die effektivsten Kampftechniken,
die es ihr ermöglichten, den körperlich überlegenen Gegner zu besiegen. Um 1810 heiratete
Yim Wing Chun ihren eigentlichen Verlobten Leung Bok Chau, dem sie das nach ihr
benannte Kampf-und Selbstverteidigungssystem “Wing Chun” lehrte.
Er ist der erste offizielle Schüler in einer langen Kette von Wing Chun Kung Fu-Meistern,
die bis heute fortgesetzt werden kann.
Die Tradition setzt sich fort
In China wurde diese wertvolle System immer an nur wenige, ausgesuchte Schüler
weitergegeben - bis hin zu Yip Man (+1972).
Dieser lebte vom Unterrichten des Wing Chun und vermittelte als letzter offizieller
Großmeister seine Kampfkunstfertigkeiten und sein Wissen an einige Schüler,
davon insgesamt 16 Privatschüler:
Duncan Leung, William Cheung, Allan Lee, Bruce Lee, Lo Man Kam, Wong Shun Leung,
um nur einige zu nennen.
Wir unterrichten den Stil von Duncan Leung.