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Wing Chun - das größte überlieferte Kung Fu Wissen Wing Chun Kung Fu ist eine alte chinesische Kriegskunst aus der höchsten Entwicklungsstufe der legendären Shaolinklöster. Durch Verzicht auf spektakuläre und akrobatische Techniken ist Wing Chun eine realistische und effektive Selbstverteidigung, die bis ins hohe Alter erlernt werden kann. Wing Chun wurde vor etwa 450 Jahren entwickelt, als in der Ching-Dynastie das Kloster Siu Lam niedergebrannt wurde. Lediglich fünf überlebten: Chi Sim, Ng Mui, Pak Mei, Mui Hin und Fung To Pak. Die buddhistische Nonne Ng Mui gab das konzentrierte Wissen über die Kriegskünste der Shaolin weiter an Mädchen Yim Wing Chun, der der Stil seinen Namen verdankt. Die Grundidee war es, einen Stil zu erschaffen, der die Vorteile und wirkungsvollsten Techniken aller bekannten Kampfstile besitzt, so daß auch ein körperlich unterlegener Kämpfer durch ein enormes Wissen von Winkel- und Druckverhältnissen einen Kampf siegreich beenden kann. Wichtige Prinzipien des Wing Chun sind beispielsweise die Gleichzeitigkeit von Angriff und Verteidigung, das Ziehen und Schlagen, das Umlenken der gegnerischen Kraft gegen den Angreifer und das schnelle Überbrücken der Distanz zum Gegner, um die Bewegungsfreiheit seiner Arme und Beine zu blockieren und zu kontrollieren. Man unterscheidet zwischen langer, mittlerer und kurzer Distanz. Das Wing Chun kennt Winkel und Hebel, Schlag-und Tritt-Techniken, Würgegriffe sowie Waffentechniken. Ein besonderer Aspekt ist das Chi Sao (“klebende Hände”), eine bemerkenswerte Trainingstechnik, bei der die Fähigkeit des taktilen Empfindes geschult wird und zugleich praktisch jede Möglichkeit eines Kampfes simuliert werden kann. International sind heute viele Namen für chinesische Kampfkunstarten gebräuchlich. In Europa hat sich der Begriff “Kung Fu” (harte Arbeit) als Oberbegriff etabliert. In China selbst werden die Kampfkünste “Wushu” genannt und lassen sich in drei Kategorien einteilen: Gesundheitssysteme (z.B. Thai Chi Chuan), Opern-Systeme (hier vor allem bekannt der “Löwentanz”) und Kampfsysteme (zum Beispiel Wing Chun). Kung Fu beinhaltet nicht nur Kampfkunst und Körperertüchtigung, sondern auch philosophische und medizinische Aspekte. Es dient der Prophylaxe und Heilung von Krankheiten und zur Stärkung der Psyche. Es versucht, alle Teile des Körpers miteinander in Harmonie zu bringen und dadurch gesund zu erhalten. Angriff und Verteidigung, Bewegung und Ruhe, Geschmeidigkeit und Härte wechseln einander ab. Kung Fu basiert auf Grundgedanken taoistischer Philosophie: sanft handeln, aber in der Sache hart bleiben (Wasser besiegt den Stein) und durch eigene Anstrengung ein inneres Gleichgewicht schaffen. Kung Fu gilt als nationale Tradition in China, doch genießt auch weit über die Grenzen seines Ursprungslandes hinaus große Popularität. Die Shaolin-Klöster – Wiege der asisatischen Kampfkünste Die chinesischen Kampfkünste haben eine mehrere tausend Jahre alte Geschichte. Doch das berühmte Shaolin-Kloster Siu Lam im Norden Chinas in der Provinz Henan gilt als eigentliche Wiege der asiatischen Kriegskünste. Diese Tempel-und Klosteranlage wurde zu Ehren des indischen Mönchs Batuo (Fotuo) im Jahre 495 errichtet – ihren Namen erhielt sie aufgrund ihrer Lage in einem “kleinen Wald” (was wörtlich übersetzt “Shao Lin” heißt). Hier soll der Legende nach der indische Mönch Bodhidharma um 520 die Urform verschiedener Kampfkünste geschaffen und das “Shaolin-Boxen” begründet haben. Bodhidharma lehrte die Mönche körperliche Übungen zur physischen und psychischen Kräftigung. Beeinflußt wurde er hierbei sicherlich auch durch Kampfformen der Kshatriya-Kriegerkaste aus seiner Heimat Indien. Er führte eine neue Form des Buddhismus (Chan-Buddhismus, in Japan als Zen-Buddhismus bekannt) in China ein und vertrat die Lehre, daß durch Kampfübungen eine harmonische Entwicklung von Körper und Geist zu erreichen sei. Der Überlieferung zufolge sollen diese Kampfkunst-Übungen weiterentwickelt worden sein zu den fünf ursprünglichen Tierstilen des Shaolin-Kung Fu: Tiger (fu), Schlange (she), Leopard (pao), Drache (lung) und Kranich (hok). Durch Beobachtungen der Natur und Tierwelt, durch Meditation und viel Kampferfahrung wurden die Techniken verfeinert und perfektioniert, und im Laufe der Zeit gesellten sich immer mehr Stile, Kampf-und Bewegungssysteme zu den ursprünglichen hinzu, darunter etwa der bekannte Gottesanbeterinnen-Stil (mantis) oder der Affen-Stil (houquam). Wie Phönix aus der Asche - Eine Legende trotzt jeder Zerstörung Die Shaolin-Mönche sollen hervorragende Kämpfer gewesen sein, die durch Unterstützung verschiedener Herrscher nicht nur militärischen, sondern auch politischen und wirtschaftlichen Einfluß gewannen. Doch während der Ching-Dynastie (ca. 1670) begann die zunehmende Macht der buddhistischen Mönche und einstigen Beschützer der Regierung den Kaiser K’angHsi (Kangxi) zu beunruhigen: Aufgestachelt durch seine Berater und überzeugt von der angeblichen Gefahr der Shaolin-Mönche, veranlaßte er die Zerstörung des Klosters. Nur wenige Mönche konnten diesem Anschlag entkommen. Einer der Flüchtlinge war der Kung Fu-Meister Cai Dezhong, dem die Gründung des Süd-Shaolin-Klosters in der Provinz Fukien nachgesagt wird. Dieses Kloster entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Hochburg der Kung Fu-Kämpfer in Süd-China und übte einen großen Einfluß auf die chinesische Kultur, insbesondere die der Kampfkunst aus. Viele der heute praktizierten und wegen ihrer hohen Effektivität angesehenen Kampfstile stehen in direkter oder indirekter Tradition dieses Klosters. Doch auch dem südlichen Refugium der Shaolin-Mönche war kein langer Frieden vergönnt. Wenngleich die Daten (wahrscheinlich um 1768) und Berichte über die Zerstörung auseinandergehen, gilt eines als geschichtlich gesichert: das Kloster wurde ebenso Opfer der Regierungsgewalten wie einst Siu Lam. Lediglich fünf sollen der Legende nach diesem Gewaltakt entkommen sein, eine von ihnen war die buddhistische Nonne Ng Mui. Zwei starke Frauen begründen den Wing Chun-Stil Auf der Flucht vor der Klosterzerstörung fand sie Zuflucht im fernen Tempel “Weißer Kranich” an der Grenze der Provinzen Yunnan und Sichuan. Dort übte sie Meditation und Kampfkunst im traditionellen Shaolin-Stil. Die Legende berichtet, daß Ng Mui eines Tages einen Kampf zwischen einem Kranich und einer Schlange beobachtete – es wurde hart gekämpft, und der Kranich erwies sich schließlich als siegreich. Die wellenförmig kreisenden Bewegungen des Vogels ähneln dem Wechselspiel des Yin und Yang und ermöglichen es dem Schwächeren, sich einem Angriff zu entziehen und den Gegner ins Leere laufen zu lassen. Inspiriert von dieser Kampfbeobachtung vervollkommnete Ng Mui ihre bereits gut entwickelte Kampfkunstfertigkeit, indem sie die neu entdeckten Techniken und Taktiken in ihr System integrierte. Ihr fundiertes und kampferprobtes Wissen gab sie an ihre einzige Schülerin, das Mädchen Yim Wing Chun (“Schöner Frühling”), weiter. Ng Mui unterwies sie in der Kunst des Kämpfens, um das Mädchen vor einem Verbrecher zu bewahren, der sie zur Heirat zwingen wollte. Schon nach kurzer Zeit beherrschte Yim Wing Chun die effektivsten Kampftechniken, die es ihr ermöglichten, den körperlich überlegenen Gegner zu besiegen. Um 1810 heiratete Yim Wing Chun ihren eigentlichen Verlobten Leung Bok Chau, dem sie das nach ihr benannte Kampf-und Selbstverteidigungssystem “Wing Chun” lehrte. Er ist der erste offizielle Schüler in einer langen Kette von Wing Chun Kung Fu-Meistern, die bis heute fortgesetzt werden kann. Die Tradition setzt sich fort In China wurde diese wertvolle System immer an nur wenige, ausgesuchte Schüler weitergegeben - bis hin zu Yip Man (+1972). Dieser lebte vom Unterrichten des Wing Chun und vermittelte als letzter offizieller Großmeister seine Kampfkunstfertigkeiten und sein Wissen an einige Schüler, davon insgesamt 16 Privatschüler: Duncan Leung, William Cheung, Allan Lee, Bruce Lee, Lo Man Kam, Wong Shun Leung, um nur einige zu nennen. Wir unterrichten den Stil von Duncan Leung.
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